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Theaterstück gegen Mobbing

Theaterstück gegen Mobbing

Peter-Apian-Oberschule setzt mit Theaterstück ein Zeichen gegen Mobbing

 

Theater-AG-Leiter Jens Liebing plant bereits eine Fortsetzung

 

Die "Döbelner Allgemeine" berichtet am 18.Juni:
Von Oliver Becker
Leisnig. Was tun bei Mobbing in der Schule? Mit dieser Frage beschäftigten sich Jens Liebing, Ethiklehrer und Leiter der Theater-AG, und seine 13- bis 14-jährigen Darstellerinnen aus der achten Klasse von der Peter-Apian-Oberschule in Leisnig.


Im Rahmen der Theater-AG schrieben sie zusammen in drei Monaten ein Stück zum Thema Mobbing, das sie nun in der Schule vor verschiedenen Klassen aufführen. Die Handlung: Die Schülerin Solina kommt neu in eine Klasse und wird von ihren Mitschülerinnen gemobbt - ihr Name wird ins Lächerliche gezogen, ihr Schulranzen über ihrem Kopf ausgeschüttet, das Handy auf dem Klassenboden zerschmettert und zuvor die Telefonnummer ihres Freundes stibitzt. Eine andere Schülerin, die auch schon Mobbing-Opfer in der Klasse gewesen ist, trifft sich mit Solina.


Beide Mädchen hecken zusammen einen Plan aus. Das Besondere an dem Stück ist: Nach einer Viertelstunde bricht das Stück plötzlich ab und werden die zuschauenden Kinder und Jugendlichen gefragt, wie sie den Konflikt lösen würden.


Das Schauspiel soll künftig weiter im Rahmen des Unterrichts vor den 278 Schülern der gesamten Schule von Klasse fünf bis zehn präsentiert werden. Ziel ist es, gegen Mobbing ein Zeichen zu setzen und Konflikte vorbeugend anzugehen.


Wie die DAZ bereits im Oktober 2014 berichtete, hatten in der Vergangenheit Mobbing und andere Konflikte unter Schülern laut der Schulleiterin Kristin Dorias-Thomas den Ausschlag dafür gegeben, eine Sozialarbeiterin an die Schule zu holen. Mit dem Theaterstück wird nun ein weiterer Weg gesucht, für ein faires Miteinander zu sorgen. Dorias-Thomas: "Gott sei Dank gibt es derzeit an unserer Schule keine Fälle von Mobbing. Damit das auch so bleibt, wollen wir viel Präventionsarbeit leisten."


Gerade der oft mangelnde Respekt zwischen den unterschiedlichen Altersgruppen müsse angegangen werden. Doch wie sollte man bei Mobbing in der Schule reagieren? "Die Schüler haben es in der Diskussion im Nachgang zur Aufführung richtig gesagt: Sie sollten die Sozialarbeiterin, die Vertrauenslehrer oder anderen Lehrer ansprechen und sich überwinden und überhaupt erst einmal darüber sprechen. Erst dann kann von der Schule angemessen reagiert werden", erklärte die engagierte Schulleiterin.


Mit jeweils sechs Darstellerinnen aus einem Theater-AG-Pool von insgesamt 22 Schülern wird das Stück in wechselnder Besetzung noch mindestens ein halbes Jahr lang aufgeführt. Liebing: "Das Stück wird nicht gleichzeitig vor allen Schülern gezeigt, sondern vor jeder Klasse einzeln, weil wir im kleinen Rahmen besser miteinander ins Gespräch kommen."


Mit seiner Schauspieltruppe plant der Lehrer bereits eine Fortsetzung. "Wir wollen eine Fortsetzung schreiben und werden auch zwei verschiedene Enden auf die Bühne bringen. Es kamen diverse Vorschläge aus den Klassen, die wir aufgreifen wollen: Erwachsene schalten sich ein und auch der Freund von Solina, der mit den beiden Mobbing-Opfern zusammen einen Plan austüftelt." Liebing zufolge könnte das Stück mit den zwei Fassungen im November vor der gesamten Schule präsentiert werden.

Schulleiterin Kristin Dorias-Thomas diskutiert mit Fünftklässlern und der Theatergruppe über das Thema Mobbing. Foto: Oliver Becker

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