Biografie Peter Apian
auch Petrus Apianus, eigentlich Peter Bienewitz bzw. Bennewitz oder Pennewitz
Kurzer Lebenslauf
Geburt am 16. April 1495 in Leisnig als Sohn des Schuhmachers Martin Bienewitz
Besuch der Lateinschule in Rochlitz
1516 - 1519 Studium an der Universität Leipzig
1519 - 1521 Studium der Mathematik, Astronomie und Kartografie an der Universität Wien, Abschluss mit dem Bakkalaureat
1522 - 1527 Aufenthalt in Regensburg und Landshut
1525 Anstellung als Mathematiker und Drucker an der Universität Ingolstadt
1526 Heirat mit Katharina Mosner in Landshut, Gründung einer eigenen Druckerei in Ingolstadt mithilfe seines Bruders Georg
1527 ab 28. März Professor für Mathematik an der Universität Ingolstadt
1531 - 1532 Kometenbeobachtungen in Sachsen
1540 Apians Hauptwerk „Astronomicum Caesareum“ erscheint
1541 Kaiser Karl V. erhebt Apian in den Adelsstand
1544 Ernennung zum Kaiserlichen Hof- und Pfalzgrafen
1547 am 22. April wird Leisnig durch Apians Wappen am Geburtshaus am Markt 13 im Schmalkaldischen Krieg vor der Zerstörung bewahrt
1552 Apian stirbt am 21. April in Ingolstadt
Apians Leistungen und Verdienste
Apian war Mathematiker, Astronom, Kartograf, Instrumentenbauer, Herausgeber, Drucker, Universitätsprofessor und Hofmathematiker von Karl V.
Neben der Herausgabe von Büchern antiker Autoren verfasste und druckte er eine Vielzahl eigener Werke. Dazu gehören eine herzförmige Weltkarte von 1520, eine Weltbeschreibung „Cosmographicus liber“ 1524, eine Kaufmannsrechnung 1527, ein Instrument Buch 1533, einen Kometenobservationsbericht 1532, verschiedene Jahreskalender (Practica) und vor allem sein „Astronomicum Caesareum“.
Er leistete wesentliche Beiträge zur Konstruktion und Nutzung verschiedener Instrumente und Hilfsmittel für die Beobachtung und Messung.
(Einführung der dezimalen Teilung der Quadrantseite und der nichtlinearen Teilung der Gradskala beim Jakobsstab, Verbindung von Messinstrumenten mit drehbaren Scheiben, Nutzung drehbarer Scheiben aus Papier zur Vereinfachung mathematisch – astronomischer Berechnungen, Vorschlag zur Verwendung von Blendgläsern bei Sonnenbeobachtungen)Sehr populär waren seine Darstellungen zur Polfindungsmethode mithilfe des Sternbildes Großer Wagen und zur Monddistanzmethode bei der Längengradbestimmung.
Er erkannte, dass der Kometenschweif immer von der Sonne weggerichtet ist.
Peter Apian gehörte zu den bedeutendsten Gelehrten des 16. Jahrhunderts. Er verstand es meisterhaft, mathematisch – instrumentelles, geografisches und astronomisches Wissen nicht nur für Gelehrte sondern auch für die „Liebhaber der mathematischen Künste“ aufzubereiten und zu veröffentlichen.
Er war ein Genie seiner Zeit, welches vor allem auch wegen seiner praktischen Tätigkeiten hoch geachtet und geadelt wurde.
Seine Lebenseinstellung sah er wie folgt:
„Denn mich bedungkt/wie auch das Sprichwort laut/ Ich sey nit mir allein geborn/ sonder auch denen/ so neben und nach mir sindt.“ (Apian, 1533)
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