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on Glasgow nach Leisnig

on Glasgow nach Leisnig

Die Schottin Dara McClure wird zehn Monate an der Mittelschule arbeiten

 

Die Zuckertüte war das erste Geschenk zur Einschulung. Dara McClure wird für zehn Monate in Leisnig den Schülern ihre Muttersprache Englisch näher bringen.

 

Die "Döbelner Allgemeine Zeitung " berichtete am 2.September:

Die Schottin Dara McClure wird zehn Monate an der Mittelschule arbeiten Leisnig. Ein bisschen sieht Dara McClure aus wie Schneewittchen. Haare, schwarz, wie Ebenholz; Haut, weiß, wie Schnee... Die sieben Zwerge hat sie allerdings nicht im Gepäck, dafür jede Menge englische Vokabeln. Die Schottin wird für zehn Monate den Unterricht an der Mittelschule Leisnig bereichern. Die 22-jährige Frau aus Glasgow will ihr Deutsch aufbessern, um einmal in Großbritannien Deutsch unterrichten zu können. Noch sind ihre Deutschkenntnisse zugegebenermaßen etwas holprig.

Das soll in Leisnig anders werden. "Sie wird die nächsten zehn Monate als Fremdsprachenassistentin bei uns im Unterricht mit anwesend sein", erklärte Englischlehrerin Katrin Ostermeier und fügte hinzu: "Dara wird auch in allen anderen Unterrichtsfächern, sei es in Biologie oder in Geschichte, dabei sein." Ihre erste Stunde gab Dara gestern in der 8a. Die Schüler sprachen Englisch und hörten, wie die Sprache auf der Insel ausgesprochen wird. Die Jungen und Mädchen jedenfalls waren begeistert von der Schottin, die in ihrer Muttersprache mit viel schauspielerischem Talent über ihr Land, ihre Stadt ihre Einschulung sprach.

Apropos Einschulung. Eine Zuckertüte gibt es in der Heimat von Dara nicht. Dafür gab es sie gestern in Leisnig. "Wie es sich für einen ersten Schultag gehört", sagte Katrin Ostermeier. Dara bekam ihr Lachen gar nicht wieder aus ihren Gesicht heraus und lernte gleich mal ein neues Wort: Zuckertüte. "Ich will viel, viel Deutsch lernen", sagte sie mit hörbarem englischen Akzent.

Die Schottin, die die nächsten zehn Monate in Döbeln in einer kleinen Wohnung lebt und jeden Schultag mit dem Bus nach Leisnig pendelt, ist nicht das erste Mal in Deutschland. Eine gute Freundin von ihr lebt in Nürnberg. Sie hat auch schon Berlin gesehen. Außerdem lebte sie bereits in Paris und in Madrid. Jetzt eben in Leisnig und Döbeln. "Sie müssen sehr, sehr langsam Deutsch reden", sagte McClure. Nur dann könne sie die eingeborenen Sachsen verstehen. "Das wird noch besser werden", fügte die Leisniger Englischlehrerin an, die sich auf die Zusammenarbeit mit der "Muttersprachlerin" freut. "Auch wir als Lehrer können von ihr noch etwas lernen."

Die Fremdsprachenassistentin wird über das Comenius-Projekt finanziert. Bereits zum zweiten Mal wird den Leisniger Mittelschülern ein solch intensiver Fremdsprachenunterricht geboten. "Wir werden aber jetzt in Geschichte nicht gleich damit anfangen, dass sie einen Vortrag in Englisch über Churchill hält", beruhigte Katrin Ostermeier die Schüler. Dara McClure lachte herzlich. Ob sie das jetzt verstanden hatte?

Heiko Stets

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