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Fremdsprachenassistentin

Fremdsprachenassistentin

Belfasterin arbeitet als Fremdsprachenassistentin in Leisnig

Jessica Jacques

 

Die "Döbelner Allgemeine" berichtet am 11.Januar:
Von Steffi Robak

Sie ist 23 Jahre alt, kommt aus Belfast und hilft Leisniger Schülern in Englisch auf die Sprünge: Die Irin Jessica Jacques arbeitet als Fremdsprachenassistentin an der Peter-Apian-Oberschule. Studiert hat sie Politik, Philosophie und Geschichte, eignet sich zudem Italienisch und Deutsch an. Sie erzählt, wie man in Nordirland zu einem französischen Familiennamen kommt.

Das Lehrerkollegium der Leisniger Peter-Apian-Oberschule hat sympathische Unterstützung. Die Fremdsprachenassistentin Jessica Jacques, 23 Jahre alt und aus der Nähe von Belfast in Nordirland, übernimmt einige Sequenzen im Englischunterricht. Jüngst war sie mit vier Schülern der achten Klasse am Vormittag auf den Etagen des Schulhauses unterwegs. Zum Abend der offenen Tür am Freitag gibt es ein Novum: Die jungen Leute stellen den Gästen die Schule in Deutsch und Englisch vor. Der Rundgang mit Jessica Jacques ist die Generalprobe. Am Freitag können Besucher des Abends der offenen Tür auch Jessica kennen lernen. Ab 16 Uhr sind Gäste im Schulgebäude und auf eine Tasse Glühwein oder Punsch auf dem Schulhof willkommen. Der Schulverein Peter Apian lädt ein.

Muttersprachler helfen bei verstehendem Hören
Jessica wird das Schuljahr über im Englischunterricht eingesetzt. „Sie ist nie allein in der Klasse,“ so Schulleiterin Kristin Dorias-Thomas. Teils gestaltet sie Unterrichtspassagen selbst in Form von Präsentationen. Die Schüler üben das verstehende Hören. Zum dritten Mal habe sich die Schule bei der Sächsischen Bildungsagentur Chemnitz um einen Fremdsprachenassistenten beworben, so die Rektorin. Vermittelt werden die jungen Leute über den Pädagogischen Austauschdienst.


Jessica studierte „European Studies“ (Europäische Studien) am Trinity College der Dublin University. „Das habe ich gewählt, weil dabei verschiedenste Fächer gut kombiniert werden können“, begründet sie. Sie wählte Politik, Philosophie und Geschichte, studierte zusätzlich Deutsch und Italienisch, wobei sie Deutsch in der neunten Klasse am Gymnasium zu lernen begann. Ein Jahr studierte sie über das Erasmus-Programm in Siena Italienisch.

Was bringt Brexit im März für Nordirland?
Die europäische Politik hat sie im Blick, erwartet gespannt, was der Brexit im März für das zu Großbritannien gehörende Nordirland nach sich zieht. Abgesehen davon sorgen die ohnehin schwelenden Abspaltungstendenzen Nordirlands von Großbritannien für Spannungen, in Konfliktsituationen auch in der normalen Bevölkerung. Jessica bekam das schon zu spüren. Wenn ihr jemand wegen ihres familiären Hintergrunds sagt, sie sei gar keine richtige Irin – das verletze sie schon.


Ihr Vater hat hugenottische Vorfahren aus Rheinland-Pfalz und Frankreich, die Großeltern mütterlicherseits waren britische Siedler in Simbabwe. In der zumindest theoretisch protestantischen Familie spielt Religion im Alltag allerdings so gut wie keine Rolle. Sie habe ein katholisches Gymnasium besucht, was gar nicht problematisch sei. Nur wenn jemand Ärger suche oder wen beleidigen will, dann komme das hoch.

Deutsche sind so sehr ernst
Jessica wohnt in Leipzig in einer Wohngemeinschaft, genießt das Studentenleben in der Großstadt. Als eine auffällige Besonderheit an etwa gleichaltrigen deutschen jungen Leuten habe sie festgestellt, dass diese so sehr ernst seien. So wie sie das sagt, kommt das nicht als Kritik rüber, eher scheint sie belustigt: In Englisch gebe es umgangssprachlich die Redewendung „crack“ sein für locker und lustig drauf, bei einer Party zum Beispiel. „Wenn man in Deutschland auf andere Party-Gäste so locker zu geht, wie wir das tun, sind die erst mal irritiert, schauen einen komisch an.“ An der Leisniger Apian-Schule gefällt Jessica, dass sie nicht so groß ist: „Man merkt, hier wird keiner vergessen.“ An ihrem Gymnasium in Belfast gab es 350 Schüler – allein in ihrem Jahrgang.

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