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Pädagogischer Tag 2016

Pädagogischer Tag 2016

Die Uns-Idee

 

Der gemeinsame Schulungstag war eine Premiere. Neue Methoden könnten Frontalunterricht auflockern.

 

Der "Döbelner Anzeiger" berichtet am 30.März 2016:
Leisnig. Emie Dehmelt und Lea Scheibe sitzen mit zusammengebunden Händen am Frühstückstisch in der Peter-Apian-Oberschule. Die stellvertretende Klassensprecherin der 9 b und ihre „Chefin“ müssen sich genau absprechen, soll beim Essen und Trinken kein Malheur passieren. Dieses Frühstück ist eine von zahlreichen Aktionen während des pädagogischen Tages, der dazu dient, neue Lernmethoden zu integrieren und Frontalunterricht in den Hintergrund zu rücken. Erstmals absolvierten ihn Lehrer und Schüler gemeinsam.


Am Ende der Schulung lautet Emie Dehmelts Fazit: „Wir haben uns vertrauen gelernt und im wahrsten Sinne gemeinsam Knoten gelöst. Auch die Kommunikation aller hat sich verbessert und auch die Schülersprecher agieren untereinander wesentlich lockerer.“ Die beteiligten Schüler sollen nach diesem Tag als Multiplikatoren fungieren und neue Methoden in die Klassen transportieren. Zunächst hatte sich die Neunklässlerin unter dem gemeinsamen Schulungstag nichts vorstellen können: „Ich nahm an, es läuft wie eine normale Klassensprecherzusammenkunft ab. Es hat auf jeden Fall Spaß gemacht und war ganz anders als erwartet. Sehr viel lustiger.“


Normalerweise verlief ein pädagogischer Tag an der Leisniger Oberschule bislang ohne Schüler. Doch Schulleiterin Kristin Dorias-Thomas hatte für dieses Mal andere Pläne – und diese auch umgesetzt. „Ich fand es eine gute Idee, dass sich Lehrer und Klassensprecher sowie deren Stellvertreter gegenseitig kennenlernen und in Gruppen gemeinsam arbeiten, um die Teamfähigkeit und Kooperationsbereitschaft zu erhöhen. Wissen der Lehrkraft trifft auf Wissen des Schülers und gleichzeitig erfahren unsere Klassensprecher eine gewisse Wertschätzung, denn die restlichen Schüler haben eine Menge Schulaufgaben mit nach Hause bekommen. Dafür mussten Schülersprecher und Stellvertreter aber früher raus“, so die Schulchefin. Ziel war es, am Ende des Tages für jedes Klassenzimmer eine überarbeitete und ergänzte Arbeitsmappe zur Verfügung zu haben, in welcher bestimmte Lernmethoden im Detail erklärt werden, so dass diese auch im Unterricht Anwendung finden.

Ein Hefter für Schüler und Lehrer
„Wir nutzen meistens eine geringe und noch dazu traditionelle Auswahl an Methoden, einfach weil wir sie lange kennen und sie für uns leicht zu handhaben sind. Dabei gibt es weit mehr und moderneres Lernen zu entdecken, welches den herkömmlichen Frontalunterricht auflockert. Der Methodenhefter ist als eine Art Nachschlagewerk für Lehrer wie Schüler gedacht. Wenn jemand nicht mehr weiß, wie’s funktioniert, kann dort nachgesehen werden“, erklärt Dorias-Thomas. Leider, so das Schuloberhaupt weiter, sei Frontalunterricht für viele noch das Nonplusultra.


Während des pädagogischen Tages kamen deshalb unter anderem das Triminos-Dreieck und der sogenannte Galerienspaziergang zum Einsatz. Bei diesem erfolgt das Lernen an Stationen: Beim „Spaziergang“ kleinerer Schülergruppen von einer zur nächsten Station werden Informationen gesammelt und ergänzt sowie Assoziationen auf ein dazugehöriges Plakat notiert. Der Austausch kann schließlich auch untereinander erfolgen. Denkbar sind auch mehrere Runden Stationen-Spaziergang bis das Gesamtbild des Lernstoffs steht.
Um eine ausgewogene Gruppenarbeit zu gewährleisten, wurden die zwanzig Schüler der Klassenstufen 5 bis 9 in fünf Gruppen aufgeteilt und von jeweils einem Lehrerteam betreut. Nach 30 Minuten stand der Wechsel an. Während so unterschiedliche Lernmethoden vorgestellt und erarbeitet wurden, feilten vier weitere Lehrerteams am Schulprogramm. „Wir verfügen über mehrere Arbeitsgruppen wie Toleranz, Vorbild Lehrer oder die AG Hausordnung. Nach drei Jahren Arbeit dort wollen wir die Ergebnisse schriftlich fixieren. Außerdem sollte anhand des Überblicks entschieden werden, wo Nachbesserungen notwendig sind. Das heißt, wo haben wir unsere Ziele erreicht, wo stagniert die Entwicklung, an welcher Stelle braucht es Nachbesserungen“, betont Dorias-Thomas. Auch die Ergebnisse dieser Arbeitsgruppen wurde vor allen Mitstreitern des pädagogischen Tages vorgestellt. Bei dem ging es der Leiterin der Leisniger Oberschule auch darum, den Schülern zu zeigen, wie Lehrer arbeiten: „Mein Wunsch war es, deutlich zu machen, was Lehrer für ihre Schüler tun, welche Schnittpunkte es gibt. Jede Seite erfährt etwas über die andere. Es ging mir darum, dass im Idealfall alle an einem Strang ziehen und wir mit einer Uns-Idee besseren Unterricht gestalten“.


Laut Kristin Dorias-Thomas sei ein weitere gemeinsame Schulung denkbar: „Es soll erst einmal ein Novum sein, ein Probelauf. Wir haben für Schulungen wenig Zeit im Schuljahr. Es stehen weitere Fortbildungen zu anderen Schwerpunkten an. Die Aufgaben werden wohl an die bereits existierenden Arbeitsgruppen zurückgegeben.“

Text:Natasha G. Allner
Bild:Dietmar Thomas

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