Neuer Hauswirtschaftsraum
Fürs Einmaleins des guten Geschmacks
Oberschüler nehmen in der Reschke-Grundschule neue Küche in Betrieb / 90 Minuten pro Woche steht Hauswirtschaft im Lehrplan
Wohl bekomm's: Die Schülerinnen Emie Dehnelt (l.) und Laura Philipp (r.) reichen Schnittchen zur Eröffnung der neuen Oberschul-Küche. Planerin Karin Plato (2.v.l.) und Küchenchefin Carmen Zaspel (2.v.r.) sind die ersten, die kosten dürfen. Foto: Sven Bartsch
Die „Döbelner Allgemeine“ berichtet am 13.September:
Von Thomas Lieb
Leisnig. Seit 1994 sieht der Oberschul-Lehrplan an sächsischen Schulen Unterricht für das Führen eines privaten Haushaltes vor. Dafür wurde vor 20 Jahren im Kellergeschoss der damaligen Leisniger Mittelschule eine Küche eingerichtet. "Vor einem Jahr haben wir uns dort angeschaut, mit welchen Mitteln wir die verschlissene Küche wieder auf einen normalen Standard bekommen", erinnerte sich Oberschulleiterin Kristin Dorias-Thomas gestern. Schnell sei man mit Bürgermeister Tobias Goth und dem Bauamt der Stadt auf die logischste Entscheidung gekommen: "Wir bauen einfach alles neu." Gestern war es dann soweit. Mit Schülern der neunten Klasse, Stadträten und Verwaltungsmitarbeitern konnten Dorias-Thomas samt Lehrerkollegen und Stadtchef Goth im Gebäude der Reschke-Grundschule eine nagelneue Schulküche mit vier Arbeitsplätzen für je vier Schüler in Betrieb nehmen. "Wir sind mit der Küche in die benachbarte Grundschule umgezogen, weil die baulichen und räumlichen Bedingungen in der Apian-Schule ungünstig waren. Außerdem ist in der Reschke-Schule ja auch die Essenausgabe für die Oberschüler organisiert und die Technikräume in diesem Gebäude werden ebenso durch die Apian-Schüler genutzt", erklärte Tobias Goth. Der konnte sich des Dankes der Schulleitung sicher sein. 20000 Euro hatte die Stadt in das Schmuckstück investiert.
"Auch den Stadträten und allen Beteiligten aus der Verwaltung, die das möglich gemacht haben, gilt unser Dank", sagte Kristin Dorias-Thomas, die ihre Kollegin Carmen Zaspel zur "Chefin über Küche und Töpfe" ernannte. "Ich unterrichte seit 20 Jahren im Fach Wirtschaft/Technik/Haushalt (WTH). 90 Minuten in der Woche stehen dafür zur Verfügung - eigentlich zu wenig. Kochen, Saubermachen und Wäschewaschen wollen gelernt sein. Mit den neuen Bedingungen wird das den Schülern ganz sicher noch mehr Spaß machen", ist sich Zaspel sicher, die von ihrer Chefin gleich zur Feier des Tages noch mit den richtigen Zutaten ausgestattet wurde. Ein Fässchen würziger Senf, "soll für den richtigen Geschmack sorgen, wenn mal ein Gericht doch nicht hundertprozentig gelingt", scherzte Dorias-Thomas. Zaspel nahm's - mit Humor. Und steigerte die Vorfreude der Neuntklässler auf den Unterricht ins Unermessliche: "Pflegeanleitungen für die neue Küche habe ich von der Planerin auch schon bekommen." Karin Platow von der Firma Küchenalm hatte das gute Stück geplant. Großzügige Arbeitsflächen aus strapazierfähigem Holzimitat. Viel Platz und mit Tischen, an denen die Menüs auch verkostet werden können.
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